Belebungsbecken | ||||||||||||||||||
Die biologische Abwasserreinigung hat das Ziel, die energiereichen, organischen Schmutzstoffe des Abwassers in mineralische, energiearme Produkte umzusetzen. Hierfür muss der natürliche Selbstreinigungsprozess der Gewässer in ein technisches Verfahren umgesetzt werden.
Das mechanisch vorgereinigte Abwasser wird dabei weitgehend zu gleichen Teilen auf zwei biologische Reinigungsstraßen mit einem Gesamtvolumen von 2 x 4900 m³ aufgeteilt. Eine Reinigung bis auf eine Restverschmutzung von 1 – 2 % erfolgt in diesen beiden parallel laufenden Straßen.
Das Belebungsbecken ist, abgetrennt durch Tauchwände, unterteilt in unbelüftete und belüftete Zonen, wobei das Abwasser einen zweifachen Wechsel von unbelüfteter zu belüfteter Zone kaskadenartig durchläuft, bevor es in die Nachklärung abgeleitet wird. Zahllose Mikroorganismen (Bakterien, Ein- und Mehrzeller, Urtierchen etc.) in ihrer Gesamtheit als Belebtschlamm oder Biomasse bezeichnet, nehmen die organischen Schmutzstoffe als Nahrung auf und wandeln diese durch ihre Stoffwechseltätigkeit in einfache organische Verbindungen, mineralische Stoffe und Gase um. Da die Mikroorganismen bei ihren Lebensprozessen Sauerstoff benötigen, muss immer ein genügend hoher Sauerstoffgehalt (1-2 mg/l) in den Belebungsbecken vorherrschen.
Diese Belüfter gewährleisten sowohl einen feinblasigen Lufteintrag als auch die Vermeidung von Ablagerungen und sind, aufgrund einer konstruktiv bedingten Rückschlagventilwirkung auch bei ausgeschalteten Gebläsen verstopfungsfrei.
Die hierfür erforderliche Druckluft erzeugen insgesamt drei Drehkolbengebläse . Die Regelung des Lufteintrages in die einzelnen Teilabschnitte der Belebung erfolgt mittels 8 Blendenregulierschiebern, die über zugeordnete Sauerstoffmesssonden angesteuert werden. Durch 2 Absperrklappen in der Hauptluftleitung in der Gebläsestation ist es möglich bei Bedarf eine der beiden Belebungsstraßen stillzusetzen. Eine weitere Aufgabe der Belebtschlammanlage ist die Verminderung der Stickstoff- und Phosphorverbindungen, der sogenannten Nährsalze. Die Reduzierung des Stickstoffgehaltes erfolgt in 2 Stufen: Stickstoffentfernung (Nitrifikation und Denitrifikation) In der 1. Stufe, der Nitrifikation, wandeln Bakterien (Nitrifikanten) Ammoniumstickstoff in Nitratstickstoff um, wobei sehr viel freier Sauerstoff benötigt wird (aerobe Verhältnisse). Im ersten Schritt wandeln Nitritbakterien Ammoniak (im Wasser gelöst als Ammonium-Ionen (NH4+) vorliegend) in Nitrit.
Biologische Phosphorentfernung (Bio-P) Die biologische Phosphorverminderung erfolgt ebenfalls durch Bakterien, die Phosphate in ihre Körpersubstanz einlagern. Beiden biologischen Stufen ist je ein Nachklärbecken nachgeschaltet.
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